BayWa übernimmt CLENS

Am 8. Dezember 2017 hat BayWa r.e. (BayWa) mit dem Insolvenzverwalter Dr. Philipp Hackländer, White & Case, einen Vertrag zur Übernahme des Geschäftsbetriebs der insolventen Clean Energy Sourcing Gruppe (CLENS) vereinbart. Durch diese Übernahme baut die BayWa ihre Aktivitäten in den Geschäftsbereichen Direktvermarktung, Grünstromversorgung und Flexibilitätsmanagement weiter aus. Das gaben beide Unternehmen in einer Pressemeldung vom vergangenen Freitag bekannt.

Wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht, habe CLENS aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten auf Ebene des Mutterkonzerns, der italienischen Innowatio Gruppe, im November Insolvenz anmelden müssen. Das Unternehmen versorge gewerbliche Kunden mit Strom aus erneuerbaren Energien und biete Anlagenbetreibern die Direktvermarktung sowie ein IT-gestütztes Flexibilitätsmanagement über ihr virtuelles Kraftwerk an. Dieses ermögliche eine variable und preisoptimierte Vermarktung des Stroms.

Jens Eberlein, Leiter der Business Entity Energy Trading bei der BayWa, betonte gegenüber der Presse: „Mit der erfolgreichen Akquisition stärken wir unser Strom- und Direktvermarktungsgeschäft und erweitern die Wertschöpfung im Energiehandelsbereich. Wir freuen uns daher sehr, eine für alle Seiten vorteilhafte Lösung gefunden zu haben und werden einen reibungslosen Übergang für die Kunden und Lieferanten sowie der Mitarbeiter der CLENS sicherstellen.“

„Wir sind sehr glücklich mit der BayWa r.e. einen starken und breit aufgestellten Partner gefunden zu haben. Ein besonderer Dank gilt unseren Kunden, die uns in diesen schwierigen Wochen vertrauensvoll zur Seite gestanden und unser Fortbestehen somit ermöglicht haben“, so Daniel Hölder, Geschäftsführer der C.E.T. Clean Energy Trading GmbH (CET), auf die im Zuge der Transaktion der Geschäftsbetrieb der CLENS übergeht. „Die Stärken der BayWa r.e. und der CLENS ergänzen sich optimal. Unser Know-how in den Bereichen Direktvermarktung, Grünstromversorgung und Flexibilitätsmanagement passt ausgezeichnet zu der Projektierungs- und Betriebsführungskompetenz der BayWa r.e., die ihren Kunden nun alle Dienstleistungen und Komponenten, die in der erneuerbaren Energiewelt gefragt sind, direkt aus einer Hand anbieten kann“, so Hölder weiter.

CLENS hatte nach Unternehmensangaben am 15. November beim Amtsgericht Leipzig für alle Gesellschaften der Gruppe Insolvenzanträge gestellt. Der für das Verfahren beauftragte vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Philipp Hackländer, White & Case, zeigte sich laut Mitteilung gegenüber der Presse mit der erzielten Vereinbarung hoch zufrieden: „Die Sanierungsbemühungen konnten trotz des erheblichen Zeitdrucks und des schwierigen Markumfeldes insbesondere aufgrund der guten Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung der BayWa r.e. sowie den Mitarbeitern, dem Betriebsrat und dem Management der Clean Energy Sourcing Gruppe erfolgreich abgeschlossen werden. Mit der Übernahme-Vereinbarung stellen wir den Geschäftsbetrieb sicher und schaffen eine langfristige Perspektive für die Belegschaft der Clean Energy Sourcing Gruppe. Gleichzeitig erzielen wir das für die Gläubiger bestmögliche Ergebnis“, so Dr. Philipp Hackländer.

Wie geplant seien am 8. Dezember 2017 die Insolvenzverfahren über die Innowatio GmbH und ihre deutschen Tochtergesellschaften eröffnet worden, heißt es von Seiten beider Unternehmen. Anschließend hätten der zuständige Insolvenzverwalter Dr. Philipp Hackländer und die CET eine Übertragung aller Direktvermarktungs- und Regelenergieverträge auf die CET mit wirtschaftlicher Wirkung zum 8. Dezember 2017 vereinbart. Außerdem sei ein Kaufvertrag zwischen der BayWa r.e. und dem Insolvenzverwalter zur Übernahme aller Anteile der CET unterzeichnet worden.

Mit dem Vollzug der Transaktion würden laut Unternehmensangaben auch die 65 Mitarbeiter sowie die IT-Infrastruktur und die Büros in Leipzig und Frankfurt a.M. auf die CET übergehen. Außerdem werde den Stromkunden der CLENS ein Angebot zur Übernahme in die neue Gesellschaft unterbreitet. Somit werde die CET den Geschäftsbetrieb der CLENS unter dem Dach der BayWa weiterführen, heißt es abschließend.

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