Evonik setzt im Chemiepark Marl künftig auf Gas

Evonik, eines der weltweit führenden Unternehmen der Spezialchemie, wird im Chemiepark Marl ein neues hocheffizientes und modernes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk errichten. Am 30. August haben Evonik und Partner Siemens die Verträge für den Bau des aus zwei Blöcken bestehenden Kraftwerks unterzeichnet, teilte Evonik in einer Presseerklärung mit. Der Baubeginn sei noch für dieses Jahr geplant, voraussichtlich im Jahr 2022 soll die hocheffiziente und hochflexible Anlage, die Strom und Dampf in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt, in Betrieb genommen werden. Ihr Wirkungsgrad soll bei über 90 Prozent liegen.

Damit beendet der Spezialchemiekonzern nach mehr als 80 Jahren die Erzeugung von Strom und Dampf auf der Basis von Steinkohle in Marl und senkt seinen nach eigenen Angaben den CO2-Ausstoß um bis zu eine Million Tonnen pro Jahr. Die direkten jährlichen Treibhausgasemissionen seiner Anlagen weltweit würden so um fast ein Fünftel reduziert, heißt es bei Evonik.

Mit dem neuen Kraftwerk stellt Evonik den Angaben zufolge langfristig die wirtschaftliche und zukunftsfähige Energieversorgung für den Chemiepark Marl, den größten Produktionsstandort von Evonik, sicher. Für die Produktion im Chemiepark sei neben dem Strom insbesondere die Dampferzeugung wichtig. Die Anlage habe eine Leistung von 180 Megawatt Strom – das entspreche dem Strombedarf von fast 500.000 Haushalten – und könne bis zu 440 Tonnen Dampf pro Stunde erzeugen. Die Laststeuerung der Anlage sei hochflexibel. Dadurch könne sie laut Evonik einen Beitrag leisten, schwankende Einspeisung aus erneuerbaren Energien ins Stromnetz auszugleichen – ein wichtiger und unverzichtbarer Baustein für die Energiewende. Aus dem Dampfverbundnetz des Standorts werden auch zukünftig rund 2.000 Haushalte mit Fernwärme versorgt, so Evonik.

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