Mark-E: Ausstieg aus Kohleverstromung beschlossen

Die ENERVIE-Gruppe (Hagen) steigt aus der Kohleverstromung aus und legt mit Wirkung zum 31. März 2018 ihren steinkohlebefeuerten Block E4 (310 Megawatt) im Kraftwerk Werdohl-Elverlingsen still. Das geht aus einer Pressemeldung des ENERVIE-Tochterunternehmens Mark-E hervor, welches das Kraftwerk betreibt. „Wesentlicher Grund ist die fehlende wirtschaftliche Perspektive der Anlage vor dem Hintergrund der Veränderungen der energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen“, so Erik Höhne, Technischer Vorstand und Vorstandssprecher ENERVIE. Insbesondere die massiv gestiegene und weiter wachsende Einspeisung von Strom aus regenerativen Anlagen hat in den letzten Jahren die Wirtschaftlichkeit von konventioneller Stromerzeugung aus Steinkohle bundesweit deutlich reduziert. Bereits zum 30. April 2014 hatte ENERVIE nach eigenen Angaben in Elverlingsen bereits den Steinkohleblock E3 mit einer Leistung von 186 Megawatt (MW) stillgelegt.

Nach der der Stilllegung der Steinkohle-Verstromung basiert die fossile Energieerzeugung bei Mark-E laut dem Unternehmen nunmehr ausschließlich auf Gas: In Herdecke betreibe Mark-E mit der norwegischen Statkraft seit 2007 ein modernes und hocheffizientes Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk, heißt es. Das Pumpspeicherkraftwerk in Finnentrop-Rönkhausen sei ein weiteres Standbein der zukünftigen Energieerzeugung bei Mark-E. Zudem setze das Unternehmen nach eigenen Angaben verstärkt auf regenerative Energieerzeugung aus Sonne, Wind (Windkraftanlage Versetal), Wasser (Laufwasser-Kraftwerke an den Lenne) und Biomasse (Biomasseverstromungsanlage Hagen-Kabel).

Die Nutzung des Standortes Werdohl-Elverlingsen erklärt ENERVIE mit der Stilllegung des Blocks E4 jedoch nicht für beendet: Bereits Ende 1999 hatte Elektromark zusammen mit dem Ruhrverband eine gemeinsame Gesellschaft zur Errichtung einer Wirbelschichtfeuerungsanlage in Elverlingsen (WFAE) gegründet. Im Dezember 2002 wurde die WFAE offiziell eingeweiht. Nach umfangreicher Modernisierung mit Investitionen in Höhe von 8 Millionen Euro sei die WFAE Anfang 2018 im „stand-alone-Betrieb“ – losgelöst von der bisherigen Dampflieferung an den Block E4 – wieder in Betrieb gegangen. Mark-E stellt den Angaben zufolge auf dem Firmengelände in Elverlingsen die Infrastruktur für den Bau und Betrieb eines stationären Batteriespeichers mit einer Kapazität von insgesamt über 17 MW zur Verfügung. In Kooperation mit den Unternehmen Daimler und The Mobility House würden Batterien von E-Mobilen genutzt, um Primärregelleistung zu vermarkten. Laut Mark-E sei zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch keine Entscheidung gefallen, wie mit der vorhandenen Bausubstanz und den zur Steinkohle-Verstromung genutzten Flächen weiter verfahren werde. Derzeit würden verschiedene Optionen geprüft, heißt es.

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