P2G: E.DIS und GASAG kooperieren

Die E.DIS AG (E.DIS) und die GASAG AG (GASAG) haben eine Kooperation zur Entwicklung eines Power-to-Gas-Projekts (P2G-Projekt) in Ketzin im Brandenburgischen Havelland vereinbart. Das gaben beide Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt. In der ersten Projektphase soll demnach die gemeinsame Erstellung der Planung sowie die Erlangung der Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb einer P2G-Anlage erreicht werden.

Hintergrund: Bei P2G wird mit regenerativ erzeugtem Strom durch Elektrolyse Wasserstoff erzeugt. Dieser „grüne Wasserstoff“ kann einerseits in das vorhandene Gasnetz eingespeist werden, wodurch dessen riesige Speicherkapazität genutzt wird. An anderer Stelle kann der Wasserstoff als Beimischung zum Erdgas entnommen und für die Wärme- und Stromerzeugung genutzt werden.

Wie die Unternehmen dazu weiter mitteilten, werde damit ein Beitrag zur Dekarbonisierung im Wärmesektor geleistet. Andererseits könne der grüne Wasserstoff auch im Verkehrssektor etwa bei brennstoffzellengetriebenen PKW, Bussen, Nutzfahrzeugen, Schienenfahrzeugen oder sogar Schiffen zur Emissionsreduzierung eingesetzt werden. Damit leiste P2G als so genannte „Sektorenkopplungstechnologie“ einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen Energiewende in Deutschland.

Der Standort in Ketzin ist aus Sicht der Partner für ein solches Vorhaben prädestiniert, da neben dem benachbarten Winderzeugungsgebiet Nauener Platte mit rund 300 Windkraftanlagen auch die strom- und gasseitige leitungsgebundene Infrastruktur direkt vor Ort vorhanden sei. Am Standort betreibt die E.DIS Netz den Angaben zufolge die Nieder- und Mittelspannungsnetze sowie ein 110 kV-Umspannwerk als Verknüpfungspunkt zum Hochspannungsnetz. Die NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg, ein Unternehmen der GASAG-Gruppe, betreibe hingegen das örtliche sowie das regionale Gasnetz mit einem Übergabepunkt zum Hochdrucknetz der Ontras. Weiterhin betreibe die BMV Energie, an der die E.DIS neben diversen kommunalen Partnern beteiligt sei, eine Biogasanlage mit regenerativer Stromerzeugung sowie Biomethan-Aufbereitung. Diese Anlage sei jüngst um eine PV-Anlage erweitert worden.

ie aus der Pressemeldung weiter hervorgeht, will E.DIS ein „Energiewendelabors“ am Standort Ketzin errichten, in dem gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Forschung Modelle der intelligenten Verknüpfung von regenerativer Energieerzeugung, Energieumwandlung (Power-to-X), Energiespeicherung und Energietransport weiterentwickelt und erprobt werden.

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