Power-to-Heat: Vattenfall vor Großprojekt in Berlin

Vattenfall investiert nach eigenen Angaben im Berliner Bezirk Spandau in den kommenden zwei Jahren nahezu 100 Millionen Euro. Drei hochflexible und effiziente Heißwassererzeuger mit einer Gesamtkapazität von 120 Megawatt thermischer Leistung (MWth) würden mittels der so genannten Power-to-Heat-Technologie Wärme aus Strom erzeugen, teilte Vattenfall Anfang Juni mit. Zum Projektumfang gehörten weiterhin Investitionen in hydraulische und elektrische Infrastruktur sowie in gasgefeuerte Heißwassererzeuger, die Verbrauchsspitzen im Fernwärme-System abdecken und damit zur Versorgungssicherheit beitragen sollen. Diese Anlage ermögliche damit die zukünftige Nutzung erneuerbarer Energie zur umweltfreundlichen Wärmeversorgung, unterstreicht Vattenfall. Nach der Inbetriebnahme sämtlicher Heißwassererzeuger dieses Projektes könne den Angaben zufolge Block C des Steinkohle-Heizkraftwerks Reuter wie geplant nach der Heizperiode 2019/2020 vom Netz gehen.

Mit diesem Vorhaben verfolge Vattenfall nach eigenen Angaben konsequent seine Strategie, bis zum Jahr 2030 vollständig aus der Kohlenutzung in der deutschen Hauptstadt auszusteigen, und realisiere einen weiteren Punkt der Klimaschutzvereinbarung mit dem Land Berlin. „Erst im Februar haben wir den Bau des neuen Heizkraftwerkes in Berlin-Marzahn endgültig beschlossen. Mit unserer nun zweiten großen Investitionsentscheidung für die Berliner Fernwärme in diesem Jahr untermauern wir abermals unser Bekenntnis zum Standort Berlin und unterstützen die Landesregierung einmal mehr in ihrem Bestreben, bis zum Jahr 2050 Klimaneutralität für Berlin zu erreichen“, erklärte Vattenfalls Deutschland-Chef Tuomo Hatakka gegenüber der Presse.

Das Investitionsvorhaben ist laut Vattenfall ein Projekt unter dem Dach von WindNODE, der nordostdeutschen Modellregion für intelligente Energie. Im Rahmen des Programms „Schaufenster intelligente Energie“ (SINTEG) fördere das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie insgesamt fünf Modellregionen in Deutschland, in denen Lösungen für eine intelligente Energieversorgung der Zukunft mit wachsenden Anteilen erneuerbarer Energien entwickelt werden. Die Freigabe der Investition sei mit der Auflage erteilt, dass die Änderungsgenehmigung nach Paragraph 16 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes Rechtskraft erlange.

© redaktion GET AG / mvm