Versorger-Fusion von ENERGIERIED und GGEW wird konkreter

Für die gemeinsame Zukunft der beiden südhessischen Energieversorger GGEW AG (GGEW) und ENERGIERIED GmbH & Co. KG (ENERGIERIED) ist eine wichtige Richtungsentscheidung getroffen worden. Wie die GGEW gestern mitteilte, seien die Aufsichtsräte der beiden Unternehmen den Vorschlägen der Unternehmensleitungen gefolgt und hätten einstimmig grünes Licht zu einer Fusion gegeben. Die Energieversorger seien beauftragt worden, den Prozess so vorzubereiten, dass die Aufsichtsräte, die Hauptversammlung bzw. Gesellschafterversammlung und die Gemeindevertretungen sowie Stadtverordnetenversammlungen der Aktionäre im Zeitraum von Oktober 2022 bis März 2023 abschließend und umfassend über den Zusammenschluss beschließen können. Wenn alles nach Plan verlaufe und die Kommunalpolitik zustimme, könne mit einer Verschmelzung im Spätsommer 2023 gerechnet werden.

Dazu erklärte Carsten Hoffmann, Vorstand GGEW AG, gegenüber der Presse: „Die Herausforderungen in der Energiewirtschaft gaben uns den Impuls, dass eine Bündelung der Kräfte im Kreis Bergstraße Wettbewerbsvorteile schafft und damit eine Wertsteigerung für die beteiligten Kommunen erreicht wird. Mit der Fusion würde ein historischer Meilenstein für die Energieversorgung in Südhessen gesetzt werden. Die Synergieeffekte, die sich daraus ergeben, werden für weiteres Wachstum eingesetzt.“

Frank Kaus, Geschäftsführer ENERGIERIED, betonte seinerseits: „Unser Ziel ist es, als schlagkräftige Einheit unseren Wachstumspfad zusammen weiterzugehen. Somit stellen wir die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft. Durch die Bündelung der gemeinsamen Kräfte und Kompetenzen können zudem die großen Herausforderungen auf dem Energiemarkt besser bewältigt werden. Dabei steht für uns immer die regionale Wertschöpfung im Fokus“.

Einen gemeinsamen Willen zur Fusion hat es laut Unternehmensangaben schon länger durch eine Überkreuzbeteiligung, einen Konsortialvertrag sowie die gute Partnerschaft zwischen beiden Häusern gegeben. Die Gewährleistung der Versorgungssicherheit, die Bezahlbarkeit für die Bürgerinnen und Bürger und die Nachhaltigkeit der regionalen Energieversorgung und damit die Bewältigung der Energiewende werde durch den gemeinsamen weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien und dem Vorantreiben der Wärmewende forciert.

Wie es von Seiten der GGEW weiter hieß, würde sich der Kernmarkt durch die Fusion auf rund 180.000 Einwohner vergrößern. Der kommunale Gesellschafterkreis bliebe erhalten, ebenso stabile verlässliche Ausschüttungen mit einem Wachstumspfad in der Zukunft begleitet mit dem Voranbringen der neuen Geschäftsfelder zum Wohle der beteiligten Kommunen. Die Arbeitsplatzsicherheit habe im Zuge der Verschmelzung eine hohe Bedeutung: Es werde den Angaben zufolge im Zusammenhang mit der Fusion keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Es sei sogar der Aufbau zusätzlicher Arbeitsplätze im Zuge des Wachstums in den Geschäftsfeldern der gemeinsamen Gesellschaft geplant. Der Standort am Wilhelm-Herz-Ring in Lampertheim bleibe ebenfalls bestehen und biete weiteres Potenzial. Die Beratung von Bürgerinnen und Bürgern im Zuge der Energiewende werde sich durch die Bündelung der Kräfte ebenso weiter verbessern.

Die GGEW ist nach eigenen Angaben seit 2002 an der ENERGIERIED beteiligt und halte einen Anteil von 34,5 Prozent (%). Die anderen Anteile lägen bei der Stadt Lampertheim (40,4 %) und der Stadt Bürstadt (25,1 %). In der damaligen Überkreuzbeteiligung (die Stadt Lampertheim sei im Gegenzug zu rund 4 % an der GGEW AG beteiligt) sowie in einem Konsortialvertrag von 2002 sei die Kooperation beider Unternehmen ausdrücklich vertraglich verankert worden.

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