ENNI kauft Gasnetz in Rheinberg

Vier Jahre nach dem Gewinn der Konzession hat die ENNI Energie & Umwelt (ENNI) aus Moers das Gasnetz in Rheinberg übernommen und will in der Stadt nun noch stärker in ihrem Kerngeschäft überzeugen. Wie das Unternehmen kürzlich in einer Pressemeldung betonte, sei der bisherige Eigentümer Gelsenwasser Energie Netze nicht außen vor. Erst eine Beteiligung deren Muttergesellschaft Gelsenwasser AG an ENNI habe „das nun schnelle Ende des bei Konzessionswechseln sonst oft noch länger dauernden Übernahmepokers zweier Netzbetreiber“ möglich gemacht. Beide Partner wollen, wie seit Januar übrigens auch in der Gemeinde Uedem, in Rheinberg eng für eine bürger- und umweltfreundliche Gasversorgung zusammenarbeiten und dabei auf die jeweiligen Stärken im Netzbetrieb setzen.

In Rheinberg belebt die ENNI nach eigenen Angaben seit über zehn Jahren das Kulturangebot und trage so durch ihre Sponsoringaktivitäten zu mehr Lebensqualität bei. Darüber hinaus versorge das Unternehmen in der Stadt schon heute über tausend Energiekunden mit Strom und Erdgas.

Insgesamt sei die Übernahme des 120 Kilometer langen Rheinberger Gasnetzes mit über 4.300 Hausanschlüssen für ENNI ein großer Schritt. Weil sich das Unternehmen auch in Uedem im Ausschreibungsverfahren durchsetzen konnte, habe es den ersten Meilenstein bei der angestrebten Entwicklung vom Moerser Stadtwerk zum niederrheinweiten Regionalversorger erreicht. Insgesamt habe ENNI ihr Netzgebiet nach eigener Aussage verdoppeln können und sei in Uedem dabei erstmals in der Unternehmensgeschichte auch im Kreis Kleve aktiv. Anders als reine Energiehändler sei man untrennbar mit der Region verbunden, erklärte ENNI-Geschäftsführer Stefan Krämer, und wolle deswegen auch in Rheinberg mit Kundenähe trumpfen.

Zur Strategie gehöre dabei auch, das Gasnetz kontinuierlich für die Zukunft zu rüsten. In das wird das Unternehmen trotz eines hohen gesetzlichen Regulierungsdrucks in diesem Geschäft wie schon in anderen Netzgebieten allein 2019 rund 500.000 Euro vor Ort investieren. Dabei werde ENNI den Angaben zufolge das Netz ausbauen, Leitungen erneuern und hier möglichst viele Häuser anschließen. Und das werde auch den Wirtschaftsstandort Niederrhein über Einkäufe von Waren und Dienstleistungen, etwa im Tiefbau, stärken. Außerdem wolle ENNI mit einem Sonderprogramm mit kostenlosen Hausanschlüssen noch mehr Hauseigentümer für eine Gasheizung gewinnen.

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