Prognose: leichter Anstieg der EEG-Umlage

Die Denkfabrik Agora Energiewende rechnet für das nächste Jahr mit einem leichten Anstieg der EEG-Umlage. Die Abgabe für die Ökostrom-Förderung wird voraussichtlich zwischen 6,5 und 6,7 Cent je Kilowattstunde (ct/kWh) liegen. Da auch die Börsenstrompreise steigen, müssen Haushalte insgesamt mit höheren Strompreisen rechnen. Einen Kostengipfel, bei dem die EEG-Umlage vermutlich letztmalig erhöht wird, erwartet Agora Energiewende in 2021.

Den Anstieg der Börsenstrompreise führt die Denkfabrik auf steigende CO2-Preise zurück. Dabei weisen die Experten darauf hin, dass sich der steigende Marktpreis gleichzeitig dämpfend auf die EEG-Umlage auswirke.

Der leichte Anstieg der EEG-Umlage selbst ist laut Agora Energiewende auf zwei Gründe zurückzuführen. Erstens kommen die Vergütungen von neuen Windkraftanlagen auf See zum Tragen: Bis 2020 soll ihre Leistung von 6,4 auf 7,8 Gigawatt wachsen. Dieser Zubau wird derzeit noch deutlich höher gefördert als andere Erneuerbare-Energien-Anlagen. Zweitens gehen die Überschüsse auf dem EEG-Konto zurück, in welches die EEG-Zahlungen der Stromverbraucher einfließen. Der Kontostand wird mit 2,17 Milliarden Euro zum Berechnungsstichtag nach aktueller Schätzung um 1,5 Milliarden Euro niedriger ausfallen als im Vorjahr. Die Rückerstattungen aus dem Überschuss an die Verbraucherinnen und Verbraucher in Form einer sinkenden EEG-Umlage fallen deshalb geringer aus als 2019.

Haushalte müssen der Denkfabrik zufolge also für das Jahr 2020 mit einer Steigerung des Strompreises um etwa einen ct/kWh rechnen. Diese Entwicklung ist etwa zur Hälfte auf die steigenden Strombörsenpreise zurückzuführen, der Rest entfällt auf die steigende EEG-Umlage beziehungsweise auf andere Abgaben und Umlagen, wie zum Beispiel Netzentgelte und die KWK-Umlage.

Nach dem leichten Anstieg der EEG-Umlage im nächsten Jahr wird diese 2021 vermutlich letztmalig erhöht. „Unsere Berechnungen zeigen, dass die EEG-Umlage im Jahr 2021 bei rund sieben Cent die Kilowattstunde den Kostengipfel erreicht haben wird“, sagt Dr. Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende in einer Presseerklärung. „Anschließend fallen nach und nach die kostenintensiven Anlagen der ersten Generation aus der EEG-Förderung und die Umlage sinkt allmählich.“

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