Trendanalyse: Strom- und Gasnetzentgelte für SLP-Kunden steigen zum kommenden Jahr vielerorts kräftig

Die GET AG hat erste Berechnungen zum Trend für die Kosten zur Netznutzung in Strom- und Gasverteilnetzen vorgenommen. Die Preisinformationen der Netzbetreiber für 2023 sind noch als vorläufig zu betrachten.

Nach Auswertung der vorläufigen Preisblätter über eine Stichprobe von 186 Stromverteilnetzbetreibern* ergibt sich für einen Beispielkunden mit Standardlastprofil und einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh in Niederspannung bezogen auf die Erhebungsbasis im Mittel** ein kräftiger Anstieg der Jahreskosten*** für die Netznutzung um 19,78 Prozent (%) beziehungsweise um rund 64,23 € (netto) ab dem kommenden Jahr im Vergleich zu 2022. Während nur zwei Verteilnetzbetreiber die Kosten für die Netznutzung konstant halten und drei Netzbetreiber den Beispielkunden um bis zu 7,52 % entlasten, steigen die Kosten bei den übrigen untersuchten Unternehmen um bis zu 57,38 %.

Nach Auswertung der vorläufigen Preisblätter über eine Stichprobe von 162 Gasverteilnetzbetreibern**** ergibt sich für einen Beispielkunden mit Standardlastprofil und einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh in der Niederdruckstufen bezogen auf die Erhebungsbasis im Mittel** ebenfalls ein kräftiger Anstieg der Jahreskosten*** für die Netznutzung um 20,38 Prozent (%) beziehungsweise um rund 70 € (netto) ab dem kommenden Jahr im Vergleich zu 2022. Auch in dieser Stichprobe halten nur zwei Gasverteilnetzbetreiber die Kosten für die Netznutzung konstant. In den Gebieten von 6 Gasverteilnetzbetreibern sinken sie um bis zu 12,13 %. In den übrigen Netzgebieten steigen die Jahreskosten für die Gasnetznutzung hingegen um bis zu 55,63 %.

* Hinsichtlich der Abdeckung in der Versorgungsfläche in Deutschland entspricht das rund 82 Prozent.
** Der Durchschnitt wurde über die Anzahl aller relevanten Postleitzahlen-Ort-Kombinationen der Erhebungsbasis* gebildet, ohne deren Größe in der Fläche oder die Anzahl von relevanten Marktlokationen zu berücksichtigen. Gab es mehrere Netzbetreiber je Gebietseinheit, ging jeder Wert in die Durchschnittsermittlung ein.
*** In die Kostenbetrachtung flossen die Arbeits- und Grundpreise sowie die von den Netzbetreibern ausgewiesenen Kosten für die Messdienstleistung für konventionelle Zähler bei jährlicher Abrechnung ein.
**** Hinsichtlich der Abdeckung in der Versorgungsfläche in Deutschland entspricht das rund 60 Prozent.

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