Trendanalyse Gasnetznutzung (vorläufig) 2020: Entgelte steigen im Mittel

Erneut regionales Auf und Ab
Bis zum 15. Oktober müssen Netzbetreiber die Preisinformationen für die Entgelte im neuen Jahr veröffentlichen. Die GET AG hat vorab die Kosten* für die Netznutzung Gas ab 2020 anhand erster vorläufiger Preisblätter ermittelt und mit den Kosten für 2019 verglichen. Dabei ergeben sich in den meisten Netzgebieten Abweichungen, die teilweise sogar erheblich sind und von Energievertrieben in ihrer Kalkulation für das kommende Jahr berücksichtigt werden müssen. Da Preiserhöhungen überwiegen, zeigt die Kostenkurve in Deutschland im gemittelten Trend** nach oben.

Je nach Liefersituation, wirken sich die Preisänderungen unterschiedlich stark aus. Während ein Haushaltskunde mit Standardlastprofil (SLP) noch mit Steigerungen im Durchschnitt** über die Stichprobe*** um circa 4,24 Prozent (%) rechnen muss, fallen diese bei SLP-Gewerbekunden mit rund 4,55 % etwas höher aus.

Energievertriebe müssen mit nachträglichen Änderungen zum Jahreswechsel rechnen, da die Gasnetzbetreiber ihre Preisblätter für 2020 noch als vorläufig gekennzeichnet haben. Der Benachrichtigungsservice im Cockpit der GET AG hält auch über die Erfassung endgültiger Informationen auf dem Laufenden. Wer dort eine Marktanalyse für die Netznutzung Strom oder Gas nach individuellen Kriterien (Lokation, Spannungsebene/Druckstufe, Verbrauch, Lastprofil etc.) angelegt hat, kann sich gezielt nur über d i e Fälle informieren lassen, die einen neuen Veröffentlichungsstatus bedeuten. Die Benachrichtigung erfolgt komfortabel per E-Mail und erlaubt auch per Klick den Zugang zur aktuellsten Marktanalyse. Änderungen der Kostenlage werden im Cockpit in Karten transparent veranschaulicht.

Preistendenzen nach Liefersituation
Haushaltskunde (SLP, 20.000 kWh / 11 kW in Niederdruckstufe): Bezogen auf die Erhebungsbasis*** belaufen sich die durchschnittlichen Netzkosten** in 2020 auf rund 1,66 ct/kWh (netto). Nur wenige Unternehmen halten die Preise völlig konstant. Während rund jeder achte Gasnetzbetreiber (12,64 %) die Kosten für die Durchleitung, Messstellenbetrieb und Messung um mehr als 3 % nach unten korrigiert, steigen sie bei etwa 2 von 5 Gasnetzbetreibern (41,38 %) um mehr als 3 %. So wird ein Haushaltskunde im Netz der Erdgas Mittelsachsen GmbH um 11,23 % entlastet, hingegen erhöhen sich die Kosten für die Netznutzung bei der Stadtwerke Wissen GmbH um 24,2 %. (Weitere Beispiele**** unten)

Kleinerer Gewerbekunde (SLP, 100.000 kWh / 50 kW, in Niederdruckstufe): Bezogen auf die Erhebungsbasis*** belaufen sich die durchschnittlichen Netzkosten** in 2020 vorläufig auf circa 1,35 ct/kWh (netto). Während fast jeder sechste Netzbetreiber (ca. 17,24 %) um mehr als 3 % senkt, erhöhen zwei von fünf Gasnetzunternehmen (ca. 41,38 %) um mindesten 3 %. Die Senkung fällt bei der Stadtwerke Burgdorf Netz GmbH mit 12,92 % am stärksten aus – hingegen klettern die Durchleitungskosten bei der Stadtwerke Wissen GmbH um 30,68 %. (Weitere Beispiele: Erdgas Mittelsachsen GmbH: -11,43 %, Stadt- und Überlandwerke GmbH Lübben: -9,07 %, Schleswig-Holstein Netz AG: +16,13 %, Gasnetz Hamburg GmbH: +13,16 %.

* In die Kostenbetrachtung flossen die Arbeits- und Grundpreise sowie die von den Netzbetreibern ausgewiesenen Kosten für Messstellenbetrieb und Messung/Ablesung ein.
** Der Durchschnitt wurde über die Anzahl aller gasversorgten Postleitzahlengebiete der Erhebungsbasis*** gebildet, ohne deren Größe in der Fläche oder die Anzahl von relevanten Marktlokationen zu berücksichtigen. Gab es mehrere Netzbetreiber je Postleitzahl (PLZ), ging der gemittelte Wert je PLZ in die Durchschnittsermittlung ein.
*** In der Stichprobe wurden die vorläufigen Preisblätter von 87 Gasnetzbetreibern untersucht. Hinsichtlich der Abdeckung in der Fläche entspricht das rund 50 Prozent der gasversorgten Gebiete in Deutschland.
**** Stadtwerke Burgdorf Netz GmbH: -10,82 %, Stadtwerke Ansbach GmbH: -4,88 %, Stadtwerke Arnstadt Netz GmbH & Co. KG: +12,34 %, Gasnetz Hamburg GmbH: +12,08 %, Regionalversorger: HanseGas GmbH: -8,48 %, Schleswig-Holstein Netz AG: +14,76 %, Avacon Netz GmbH: +13,27 %.

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